Lebensechte Videos mit Sora: Chance oder Gefahr für Unternehmen und Agenturen?

Sora heißt das neue Baby der ChatGPT-Entwickler von OpenAI. Noch steht es nur wenigen Testpersonen zur Verfügung, die damit erstellten Videoclips sind jedoch teilweise so lebensecht, dass Filmleute sich schon nach anderen Jobs umsehen und der Ruf nach verpflichtenden Wasserzeichen laut wird. In Werbung und Marketing bietet das Tool aber auch riesige Chancen. Dafür braucht es die richtige Anleitung und Konzepte durch erfahrene Kreativköpfe und Marketingspezialist:innen, um die Videos erfolgreich in die eigene Kommunikationsstrategie einzubinden, wie Evernine zeigt.

Etwas mehr als ein Jahr, nachdem OpenAI mit druckreifen Texten durch ChatGPT die Welt überrascht und vielfach auch erschüttert hat, kommt mit Sora wieder ein vermeintlicher Angriff auf eine hochqualifizierte Berufsgruppe. Diesmal trifft es die die Film- und Werbefilmbranche. Denn Sora kann Text in so erstaunlich lebensecht aussehende Videos umwandeln, dass manche der Medienschaffenden tatsächlich schon zu fragen beginnen, ob es ihren Job morgen noch geben wird.

 Werden Filmschaffende und Kreativkräfte jetzt arbeitslos?

Gegen die Sorge des Jobkillers lässt sich einwenden, dass Sora und ähnliche Tools die Produktivität der Medienschaffenden und Full-Service-Agenturen wie Evernine sogar erhöhen können, und das nicht nur in kreativer Hinsicht, sondern auch, was die sonst so schwierige oder teure Suche nach geeignetem Videomaterial angeht. Zusätzlich lassen sich dadurch etwa CO2-Emissionen einsparen, wenn Film-Teams für einen Dreh nicht mehr um die halbe Welt reisen müssen.

Die Überzeugung dabei ist klar: Die Relevanz von Agenturen wird mit GenAI noch steigen, weil ChatGPT, Sora und Adobe Firefly keine Selbstläufer sind, sondern der Umgang damit sehr viel Erfahrung, Knowhow und Kreativität erfordert, wie dieser Beitrag in Bezug auf Adobe Firefly zeigt.

 Evernine sieht vor allem die Chance für Agenturen

In der Werbung kommt es nur darauf an, in kurzer Zeit Aufmerksamkeit zu gewinnen, und die Aufmerksamkeitsspanne der Medienkonsument:innen wird bekanntlich immer kürzer. Renault macht immer wieder mit lustigen Werbespots wie dem von einer Weißwurst gegenüber einem Baguette im Crashtest auf sich aufmerksam. Je „abgefahrener“, desto weniger glaubhaft sind solche Clips, aber sie können doch für diese kurze Aufmerksamkeitsspanne sorgen, die sich ins Gedächtnis brennt. Und wer glaubt schon an eine Weißwurst im Crashtest? Werbung lebt von Übertreibung, je übertriebener, desto weniger besteht die Gefahr, dass man die gezeigten Bilder für bare Münze hält.

Sora kann solche Videoclips im Handumdrehen umsetzen und Marketers und Werbetreibenden viel zeitraubende Arbeit abnehmen. Weder ChatGPT noch Sora können aber die Gedankenleistung erbringen, die es braucht, um alternative, um die Ecke gedachte oder humorvolle Bildwelten zu entwerfen und vorzuschlagen. Es braucht Erfahrung, Expert:innenwissen und Kreativität, um qualifizierte Prompts passend zur Marketingbotschaft zu erstellen und damit das richtige Video- und Bildmaterial in Auftrag zu geben.

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