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24. Februar 2023

Von lebhaftem Minimalismus bis hin zu Anti-Branding: Das sind die angesagtesten Designtrends des Jahres 2023

24. Februar 2023
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evernine redaktion

Wir leben in einer Welt, die sich im kontinuierlichen Umbruch befindet. Und genau das zeigt sich auch im Design. Je weiter die Pandemie entfernt scheint, umso mehr kommen innovative Ansätze von digitalem Design, Branding und Print zum Vorschein, die uns einen vagen Blick in die Zukunft werfen lassen.


Denn auch im Jahr 2023 gilt: Neues Jahr – neue Trends! Die spannendsten dieser Trends haben wir für Sie zusammengefasst.

#1 Anti-Branding

 

Viele Marken setzen auf diesen Trend, auch wenn dieser vermeintlich frappierend klingen mag. Der Grund hierfür ist ganz einfach: Demonstration von Authentizität und Wiedererkennbarkeit. Aufstrebendes, minimalistisches und zukunftsorientiertes Anti-Branding steht in engem Zusammenhang mit dem „neuen Öko“-Trend, der das Branding im Jahr 2023 dominieren wird.

 

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Der Designtrend des „Anti-Brandings“ steht für kaum sichtbares Branding – er zeichnet sich u.a. durch minimalistisch Botschaften oder einfarbige Gestaltung, wie in diesem Beispiel, aus. Bild: Evernine Group.

Kaum sichtbares Branding, einfarbige Verpackungen und minimalistische Botschaften sind die größten Merkmale des Anti-Branding-Trends.; es handelt sich um ein „Stripped-back“, das alles umfasst, von neutralen, geprägten Logos bis hin zu Handschrift und unpräziser Typografie. Im Design wird Anti-Branding eingesetzt, um den Inhalten einen menschlichen Ausdruck zu verleihen.


Immer mehr Marken entscheiden sich für ein einfaches Design – ob in Form einer handschriftlchen Typografie oder einer reduzierten Farbwelt. Mittlerweile verzichten einige Unternehmen sogar ganz auf ein erkennbares Branding. 

Der „Anti-Branding“-Trend passt besonders gut zu Marken, die geradlinig wirken wollen und deren Produkte beispielsweise mit Leidenschaft von Menschenhand gefertigt wurden.

 

Trotz der Einfachheit dieses Designstils kann er eine große Wirkung entfalten. Der schlichte schwarze Text im Zusammenspiel mit dem cleanen weißen Hintergrund vermittelt sofort die Infos, die der Konsument braucht – ohne ablenkende Design Ausschmückungen.

#2 Lebendiger Minimalismus

 

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Lebendiger Minimalismus definiert sich durch schlichte visuelle Elemente, die mit intensiven und kräftigen Farben ergänzt werden. Bild: Evernine Group.

2022 war der lebendige Minimalismus vor allem bei Produktverpackungen beliebt, dieses Jahr erreicht der Trend nun auch andere Bereiche des Designs. Der Stil des lebendigen Minimalismus zeichnet sich durch einfache Designelemente im Zusammenspiel mit leuchtenden, kräftigen Farben aus und schafft so ein Gleichgewicht zwischen Zurückhaltung und Verspieltheit.


Wird minimalistisches Design lebendig eingesetzt, so verleiht er Projekten spielerisch Energie, ohne dabei auf eine geradlinie Gestaltungsweise zu verzichten. Dieser Trend vereint Gegensätzen  – Minimalismus und Maximalismus. Dadurch können sich Designs von anderen abheben und zeitgleich die eigene Raffinesse bewahren.

#3 Abstrakte Farbverläufe

 

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Farbverläufe können nicht nur linear Hintergründe ausfüllen – wie in diesem Beispiel werden Farbverläufe 2023 auf noch kreativere Art und Weise eingesetzt. Bild: Evernine Group.

Farbverläufe sind universell, visuell ansprechend und ermöglichen es einem Designer, einfach und effektiv Farbe und Textur in jede Gestaltung zu bringen. Sie liegen schon seit einer Weile im Trend und schaffen es jedes Mal wieder aufs Neue, uns zu begeistern und in ihren Bann zu ziehen. Die Farbverläufe im Jahr 2023 bilden da keine Ausnahme: Dieses Mal kommen sie als abstrakte Formen daher und verschwimmen in Unschärfen.


Farbverläufe sind nicht mehr das, was sie einmal waren. Sie haben sich stark weiterentwickelt, was dazu geführt hat, dass die Kreativ-Community zu spannenden Erkundungen und Experimenten mit mehrfarbigen Farbverläufen inspiriert wurde.

Durch die organischen Formen abstrakter Farbverläufe wird zusammen mit ihrer regen Farbgebung ein Gefühl von Schwerelosigkeit und Unbeschwertheit erzeugt. Die nebelhaften Ränder sorgen für einen Hauch von Realismus, als bestünden diese Farbverläufe aus verwehtem, mehrfarbigem Sand. Dank ihrer weichen Farbgebung wirken Farbverläufe von Natur aus beruhigend und der Fluss abstrakter Farbverläufe verstärkt diese Wirkung. 

#4 Retro Line Art

 

2023 setzen viele Designer auf minimalistische Lineart. Hierbei handelt es sich um einen Retrostil, der uns zurück in die Zeit versetzt, in der wir das Leben mit Filzstiften bunter gemalt haben. Dieser Stil ist perfekt dafür geeignet, amüsante und fröhliche Illustrationen zu kreieren.

 

Daher ist der Lineart-Trend aufgrund seiner Schlichtheit ideal für cartoonartige Stile (wie dicke Umrisse und Rubberhose-Gliedmaßen, bei denen Comic-Figuren aus geschwungenen, fast gummiartigen, Linien bestehen), weshalb der Trend naturgemäß zu unbeschwerteren und lockeren Projekten passt. Durch die minimalistischen Zeichnungen entsteht der Vorteil, dass auch ultraleuchtende Farben genutzt werden können, ohne die Betrachtenden zu bedrängen. Viele Designer kombinieren diese Illustrationen mit Bubble-Fonts und Designmerkmalen, um den Retro-Effekt zu verstärken. Dieser Look erinnert oft an alte Werbeanzeigen in Magazinen, zum Beispiel ovale Ränder oder sternförmige Sticker.

 

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Die 90er sind zurück! Beim Retro Line Art kann man es etwas verrückter angehen. Neon und starke Farben – die normalerweise zu aufällig sind – sind hier mehr als willkommen. Bild: Evernine Group.

Generell lässt sich sagen, dass handgezeichnete Illustrationen die Betrachter näher an die Realität oder zumindest eine vorstellbare Realität bringen. Dadurch kann die emotionale Distanz zwischen Nutzer und Unternehmen deutlich reduziert werden. Unternehmenswerte und Markenbotschaften lassen sich deutlich einfacher kommunizieren, Vertrauen aufbauen und Bindung stärken. Hinzu kommt, dass handgezeichnete Illustrationen im Sinne der Wiedererkennung und Identifikationen starke Mehrwerte bieten können.

#5 Überlappende Webdesign-Elemente

 

Webdesigns waren lange an Raster gebunden, bei denen Layouts in strukturierten, einheitlichen Räumen angeordnet waren und sich alles an der vermeintlich richtigen Stelle befand. Der Trend von modernen Webdesigns geht ganz klar weg von diesem eindeutigen Box-Modell und hin zu Webdesign-Elementen, die sich überlappen – gestalterisch und funktional.

 

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Im Jahr 2023 sind bewusst gesetzte Überlappungen im Layout häufig zu sehen. Sie verleihen einer einfachen Bild- und Text-Komposition auf einfache Weise Mehrdimensionalität. Bild: Evernine Group.

Selbst bekannte Webseiten beginnen mehr und mehr, ihre Seitenelemente zu überlappen und überlagern Bilder teilweise so stark mit Text, dass sie kaum mehr zu erkennen sind. Oftmals setzen diese Seiten auf ein grundsätzlich ansprechendes Formgefühl und nur bestimmte Texte der Überschriften überlappen sich, wodurch ein leicht brutalistischer Effekt entsteht.


Genau das macht diesen Trend für die breite Masse so attraktiv: Er sprengt die Gleichförmigkeit, ohne dass die gesamte Seite in ein empirisches Chaos abrutscht. Das Endergebnis verdeutlicht nicht nur Zusammenhänge durch die Überlappungen. Es kommt zu einer element- und sektionsübergreifenden User Experience. Das Markenbild kann so harmonischer und auf eine moderne, lebhafte Weise transportiert werden.

Im Wesentlichen ist dieser Trend ein Verweis dafür, dass das Brechen von Regeln immer mehr akzeptiert wird, da die meisten Menschen scheinbar mehr als gelangweilt sind von den immer gleichen, ordentlich strukturierten Layouts.

#6 Das Wieder-Aufleben-Lassen der 404 Seite

 

Sie ist DAS gefürchtete Ziel jeder Website: Die 404-Fehlerseite. An diese wird man weitergeleitet, wenn die gesuchte Seite nicht gefunden werden kann. Lange nutzten Webdesigner diese Seite als Gelegenheit für eine witzige Grafik oder einen heiteren Text. So aber nicht die 404-Seiten des Jahres 2023. Diese setzen im Gegenzug dazu ganz auf Unterhaltung. Mithilfe auffallender Animationen und interaktiver Minispiele regen diese 404-Seiten die Besucher aktiv zum Verweilen an.

 

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Ob ein Astronaut im Weltraum oder ein kaputter Roboter – für die 404 oder 503 Seiten einer Website gibt es eine Vielzahl an möglichen Visualisierungsideen, die in diesem Jahr umgesetzt werden! Bild: Evernine Group.

So kann diese Seite dazu genutzt werden, um die Persönlichkeit einer Brand zu zeigen. Wir sehen immer mehr Easter Eggs und verrückte, ja fast spleenige 404-Seiten. Letztendlich kann durch diesen neuen Trend aus einem schlechten Erlebnis etwas Einprägsames geschaffen werden.


Ein witziges Design für eine 404-Seite mag die Welt nicht verändern, aber es kann eine kleine, gute Sache sein.

Letztendlich kann die Art und Weise, wie diese Trends eingesetzt werden, einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Unternehmen sollten sich bei den Trends danach richten, wie passend dieser sich in ihr gewähltes Corporate Design integrieren lässt oder dieses auf der anderen Seite sogar einen kompletten Refresh bekommen soll. Die Welt der Designs bietet nahezu unendlich viele Möglichkeiten, die auf jeden Fall genutzt werden sollten.

Quelle Titelbild: Evernine Group

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